Kriterien für die Nominierung zum Ernst A. Plischke Preis

Die Lebensarbeit des Architekten Ernst A. Plischke (1903 — 1992) war durch das von ihm gerne verwendete Wort „Baugesinnung“ gekennzeichnet. Ob in Österreich oder in Neuseeland, ob im Bauen oder in der Lehre, hat Plischke „Das menschliche im Neuen Bauen“ und die Durchgeistung der Architektur gesucht.

Diese Kriterien sollen auch den Arbeiten des Ernst A.Plischke Preises zugrunde gelegt werden. Am authentischsten und differenziertesten kommt das in Plischkes „Diagramm von der modernen Architektur” zum Ausdruck, das er folgendermaßen erklärt:

„Das Ziel einer vollentwickelten modernen Architektur muß meiner Ansicht nach eine Einheit sein zwischen einem räumlichen Konzept einerseits und einer Bauplastik andererseits. Diese beiden Qualitäten müssen aber aus der Erfüllung der Funktion des Bauwerkes und seiner Konstruktion erarbeitet werden. Die wesentliche Qualität einer solchen vollentwickelten Architektur liegt in der Spannung zwischen dem Raumkonzept und der Funktion einerseits und zwischen der Vision einer Bauplastik und der Konstruktion andererseits. Es ist erst diese Spannung, welche einen Bau lebendig macht und zu einem Spürbarwerden seiner Architektonik führen kann. Ohne diese Spannung haben wir entweder einen reinen Utilitarismus oder eine abstrakte Bauplastik.“

Aus Ernst A. Plischkes Rektors-Inaugurationsrede, November 1965