Anerkennungen
Alte Diakonie, Salzburg, A / 2008
Bauherren: Diakoniewerk & Myslik Wohnbau Projekt-Gesellschaft mbH
Architekten: Halle 1, Gerhard Sailer und Heinz Lang / Salzburg, A
www.halle1.at
Nominiert von: F. E. Schleindl
Die einfühlsame städtebauliche Leistung dieser Architekten und Bauherrschaft, in einem äußerst sensiblen Altstadtbereich zwischen Kapuzinerberg und Salzach (alte Römerstraße), entspricht in vollendeter Weise den Kriterien des EAP-Architekturmanifestes. F. E. S.
Aufgang zu Schloss Rivoli bei Turin, I / 2007 – 2010
Bauherr: Comune di Rivoli
Architekten: Hubmann . Vass Architekten
www.hubmann-vass.at
Nominiert von: Judith Rataitz
Ohne Monumentalität, mit fragmentarisch wirkenden Elementen, markanten Einschnitten in den Hang und mit gemischten Obstkulturen als Bepflanzung erschließt das Projekt den innerstädtischen Freiraum. Subtil werden Schritte und Blicke gelenkt – Bilder dem Blick freigegeben. Der Umgang mit Landschaft, Stadtstruktur und Material macht eine Nähe zu Plischkes Geisteshaltung spürbar. J. R.
Banca Raiffeisen, Intragna, TI, CH / 2002
Bauherr: Banca Raiffeisen
Architekt: Michele Arnaboldi Architetti / Locarno, CH
www.arnaboldi-arch.com
Nominiert von: Klaus Fischli
Das Projekt verdeutlicht die Charakteristik dieses Teils des Ortskerns – insbesondere der Fußweg entlang der nördlichen Grundstücksgrenze und der terrassierte Garten, die beide zur Kantonalstraße hin abfallen. Das Gebäude ist senkrecht zu diesen Terrassen gesetzt und erzeugt somit eine neue Hierarchie für die Wegeführung, die den unteren Teil des Dorfes mit dem oberen verbindet. Die dem Ort charakteristische Morphologie wird dadurch verstärkt. Das Außergewöhnliche der Bank in typologischer Hinsicht drückt sich in der streng artikulierten Architektur für die Öffnungen aus, die nur teilweise eine Dimension der traditionellen Fenster aufnehmen. Die Lichtreflexe und Schatten auf den opaken Fenstergläsern hingegen interpretieren bestimmte Wandmalereien neu, die sich auf den Putzflächen alter öffentlicher Gebäude finden. Die Bankräume nehmen die ersten beiden Geschosse ein, während das oberste Geschoss ein Appartement ist. Alle wichtigen Innenräume haben einen direkten Ausgang auf den Vorplatz und die einzelnen Gärten. K. F.
Bilger-Breustedt Schulzentrum Taufkirchen, Oberösterreich, A / 2009
Bauherr: Verein zur Förderung der Infrastruktur Taufkirchen an der Pram & Co KG
Architekt: Dietmar Feichtinger Architectes / Paris, F
www.feichtingerarchitectes.com
Nominiert von: Herbert Ablinger
Räumliches Konzept und Konstruktion scheinen mir in hohem Maße stimmig – Bauplastik, Raumkonzept und Funktionalität samt Konstruktion in bestem Gleichgewicht. H. A.
Birg mich Cilli, Viechtrach, D / 2007 – 2008
Bauherr: Jutta Görlich, Peter Haimerl
Architekten: Studio für Architektur, Peter Haimerl und Jutta Görlich / München, D
www.zoom-town.eu
Nominiert von: Gunther Wawrik
Peter Haimerl geht mit "Birg mich Cilli" über John Ruskin hinaus: "Stützen, Krücken, Klammern" sind vorhanden, aber nicht armselig, sondern nobilitierend als neue Raumelemente eingeführt, die den ruinösen Bauernhof als architektonisches Material verwenden. Im Sinne Plischkes ensteht Bauplastik aus einer konstruktiven Idee. Diese riskante Auseinandersetzung mit alter Bausubstanz entlarvt die Hilflosigkeit landläufiger Denkmalpflege. G. W.
Kehrrichtverbrennungsanlage, Thun, CH / 2003
Bauherr: AVAG KVA AG, Thun
Architekt: Andrea Roost / Bern, CH
www.aroost.ch
Nominiert von: Herbert Kramel
Müllverbrennungsanlagen werden meist als technisch definierte Funktionsbauten betrachtet. Andrea Roost ist es gelungen, aufbauend auf dem Ort, den Funktionen und einer präzisen Konstruktion, diese Anlage zu einer eindrücklichen Bauplastik zu formulieren. H. K.
Palais Rothschild, Schoellerbank Wien, A / 1997 – 2000
Bauherr: Schoellerbank AG
Architekten: Jabornegg & Pálffy Architekten / Wien, A
www.jabornegg-palffy.at
Nominiert von: Sevki Pekin
Ich bin der Meinung, dass die Arbeiten von Jabornegg & Pálffy im Sinne der Architektur von Ernst A. Plischke außerordentlich wertvoll sind. S,. P.
Alt und Neu begegnen sich im Kontrast. Zwei bestehende, massive äußere Raumschichten umfassen neue filigrane innere Raumschichten, die sich zu einem Innenhof öffnen. Der Einbau besticht durch ein bis ins kleinste Detail ausgefeiltes Konzept. Die wenigen, sehr subtil eingesetzten Materialien dienen einzig dem gewählten Raumkonzept, das einfach und zugleich vielfältig ist. Der Lichthof versammelt die neuen Räume zu einer differenziert gestalteten Raumgemeinschaft. Raumdurchdringungen, Leichtigkeit und Transparenz prägen diese Architektur. E. Mugglin, Juror
Rolex Learning Center Lausanne, CH / 2007 – 2010
Bauherr: EPFL (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne)
Architekten: Sanaa, Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa / Tokyo, J
www.sanaa.co.jp
Nominiert von: Ines Lamuniere
Im Rahmen des durch die Leitung der EPFL erarbeiteten neuen Konzeptes für einen städtischen, rund um die Uhr für Unterricht und Forschung geöffneten Campus wird 2004 ein internationaler Architekturwettbewerb für das Learning Center ausgeschrieben. Das Programm sieht 800 Arbeitsplätze, eine Bibliothek, einen Verlagsservice, eine Buchhandlung, Geschäfte sowie zwei Restaurants und eine Bibliothek vor, außerdem einen Veranstaltungssaal mit 400 Plätzen. Aus diesem Wettbewerb geht das Projekt des Büros SANAA eindeutig als Sieger hervor, mit einem 80.000 m2 großen Raum, der eine einzigartige Aktionsplattform erzeugt. Sowohl die überdeckten Außenflächen und die Innenhöfe als auch die großzügigen, ineinander übergehenden Innenräume bilden eine gebaute Landschaft, die einen idealen Rahmen für dieses informelle Begegnungszentrum schafft. I. L.
Schule Leutschenbach, Zürich, CH / 2002 – 2009
Bauherr: Stadt Zürich
Architekt: Christian Kerez / Zürich, CH
www.kerez.ch
Nominiert von: Hermann Czech, Stanislaus von Moos
Aus einem elementaren, jedoch komplex verwendeten, verschiedenen Nutzungssituationen angepassten Konstruktionsprinzip resultiert die Baugestalt, die auch für Kinder Identifikationspotenzial bietet. Wie in anderen Arbeiten von Kerez ensteht Individualität nicht auf der Voraussetzung von Beliebigkeit. H. C.
Der Bau entspricht präzise dem von Ernst A. Plischke 1965 formulierten Postulat einer Einheit von "räumlichem Konzept" und "Bauplastik". Kerez' Bemühen, für jede Aufgabe und Situation eine Struktur zu erfinden, in der sich der Bau dem Benutzer und dem Betrachter als Ganzes mitteilt, hat eine Form gefunden, die konstruktiv ebenso stringent wie plastisch evident ist. S. v. M.
Volière Bois-de-la-Bâtie, Genf, CH / 2008
Bauherr: Stadt Genf
Architekten: group8 / Genf, CH
www.group8.ch
Nominiert von: Benedikt Loderer
Eine Platte, neun Meter über dem Boden, auf fragilen Stützen, trägt eine fast unnutzbare Haut aus Ketten. Die Volière hat etwas Unwirkliches. Ihre amöbenhafte Grundform folgt dem Platz zwischen den Bäumen. Die Stützen sind im Umkehrverfahren (Typ Jaudi) auf ein Minimum dimensioniert und den benachbarten Bäumen nachgebildet. Ein konstruktiver Kraftakt, der etwas Magisches hat. B. L.
Wohnbau Paul-Clairmont-Straße Zürich, CH / 2006
Bauherr: Baugenossenschaft Rotach
Architekten: Patrick Gmür und Jakob Steib / Zürich, CH
www.gmuersteib.ch
Nominiert von: Bettina Götz und Richard Manahl / ARTEC Architekten
Über die innere Struktur wird ein Bau von außergewöhnlicher Plastizität und räumlicher Präsenz erzeugt. Wohnen als eine Idee von Großzügigkeit – durch die mäandrierende Außenwand wird der Innenraum unversehens zum Außenraum. Außen wird die Raumhöhe sogar verdoppelt, der Raum zum Wohnen im Freien ist gleich groß wie der im Inneren. Inhalt wird Form und umgekehrt. B. G., R. M.